Ha bedeutet Sonne, tha bedeutet Mond, Hatha bedeutet die Verbindung zwischen Sonne und Mond. Hatha-Yoga bedeutet der Ausgleich zwischen ida dem Mondnerv und pingala dem Sonnennerv. Ida und pingala sind Begriffe aus der der Yogaphilosophie, die dem parasympatischen und sympatischen Nervenstrom entsprechen.

Der mehr auf den Körper orientierte Hatha-Yoga entstand 600 Jahre n. Christus und kam vor knapp 100 Jahren in den Westen, wo er sich immer mehr ausbreitet. Hatha-Yoga ist stark von den klassischen Yoga (Yoga-Sutras, dem Ursprungstext des weisen Pataiijali, der 200 Jahre v. Chr. überliefert worden), geprägt. Das Prinzip ist:

"Zur Ruhe kommen in der Bewegung des Geistes." Der zerstreute Geist soll zur Ruhe kommen, sich zentrieren, still werden. Yoga entstand aus Erfahrungen, Erleben und Experimentieren. Hatha-Yoga besteht aus mehreren Bausteinen: korrekte Atmung, Achtsamkeit, Ernährung - nur um ein paar zu nennnen. Yoga ist eine ganzheitliche Diziplin, mit dem Ziel Körper, Geist und Seele in Verbindung mit dem Atem in Einklang zu bringen. Es geht um das innere Gleichgewicht und nicht um eine vom Kopf dominierte Körperübung. Erst in der Dehnung können Zentriertheit, Atem und körperliche Grenzen erfahren werden. Hatha-Yoga dient als Werkzeug , um uns besser kennen zu lernen. Hatha-Yoga ist nachweislich eine der erfolgreichsten Stressbewältigungs-Strategien überhaupt.             

„Es gibt heute viele Arten von Leibesübungen. Unbestritten und einzigartig steht Hatha Yoga, wie es die alten Rishis und Weisen pflegten, über allen. Es ist das vollkommenste System. Hirn, Nerven, Organe und Gewebe werden erfrischt. Wer Hatha Yoga übt, kann einen gesunden Körper und Geist haben und überdies innere Erfahrungen machen.“ 
Sw. Sivananda

Die Wirkungen der Asanas im HathaYoga

Die Asanas des Hatha-Yoga halten vor allem körperlich fit. Streck- und Dehnübungen regen den Kreislauf an, kräftigen die Muskulatur und machen den Körper flexibel. Spezielle Übungen der modernen Rückenschule fließen mit ein und lösen im Nacken und Schulterbereich, sowie im gesamten Rücken belastende Verspannungen.

Verschiedene Übungen verstärken die Durchblutung des Gehirns und der Organe. Andere verbessern den Gleichgewichtssinn und regen die Arbeit der endokrinen Drüsen, also der Hormondrüsen an. Der Knorpel wird wieder aufgebaut. Sehnen und Muskeln werden durch Dehnung geschmeidig gehalten.

Viele Übungen dienen auch dazu, die Entschlackung des Körpers zu optimieren, indem sie entweder die Verdauung positiv beeinflussen oder über vertiefte Atmung die Entgiftung des Körpers über die Lunge fördern.

Da viele Asanas sehr kontrollierte Bewegungsabläufe sind, fördern sie die Konzentrationsfähigkeit und das Abschalten von Alltagssorgen. Die Entgiftung und Stärkung der Abwehrkräfte sowie die Anregung und die verbesserte Versorgung aller Körperregionen mit Blut und Sauerstoff kräftigen das körperliche Wohlbefinden. Das Nervensystem wird auch gestärkt. Die Asanas wirken also auf alle Körpersysteme, sowie auf der psychischen und geistigen Ebene positiv.

Die Wirkungen von Pranayama

Da die Atmung Träger der Lebensenergie ist, kann man Prana auch mit „Atem“ übersetzen- Die  Atemübungen des Pranayama versorgen Körper und Gehirn reichlich mit Sauerstoff. Die Lunge wird bis ins letzte Lungebläschen gelüftet, das beugt Erkrankungen der Atemwege vor.

Die Wirkungen von Pratyahara, Dharana und Dhyana

Diese Meditations- und Konzentrationsübungen beruhigen den Geist. Sie helfen, Stress abzubauen und eine tiefe innere Balance und Ausgeglichenheit zu entwickeln.